Worte zu Euerm Aua

So, ich bin heute extra um 7 Uhr aufgestanden und habe mich durch Eure Nachrichten gekämpft. Dabei habe ich manchmal Tränen verloren, war besorgt und habe mich auch in manchen Nachrichten wiedergefunden. Ich danke jeden für seine Offenheit und sein Vertrauen. Natürlich werde ich hier auch keinerlei Geschichte erzählen oder darstellen. Ich gebe einfach mal ein paar Stichworte, die alles umfassen: Vergewaltigung, Verwahrlosung, schlechte Eltern, Krankheit, Unfall, Trennung, Einsamkeit, fehlendes Selbstbewusstsein, Selbstmordgedanken und so weiter und so fort. Natürlich hängen manche Sachen miteinander zusammen.
Was ich allumfassend zu all meinen Männern sagen mag und auch entsprechende gute Erfahrungen habe: Psychologe aufsuchen!
Damit meine ich die, die nicht weiter wissen und keinen Weg herausfinden. Man selbst denkt ja immer, dass es gar nicht so schwer ist und es härtere, schlimmere Dinge gibt, aber meist spielt man eigene Erlebnisse eher herunter.
Nehmen wir mal ein Beispiel meines Psychologen: Ein Patient meinte einmal zu ihm, dass sein Vater recht streng war. Auf Nachfrage, wie sich Strenge bemerkbar machte, meinte der Patient, dass er auch mal einen Klapps bekommen hat. Am Ende des Gespräches klärte sich dann alles so auf, dass der Vater ihn wirklich zusammenschlug. Man sägt nie an dem Ast, auf dem man sitzt. Als Kind sowieso nicht und man sucht die Schuld bei sich. Dies kann sich bis in die Erwachsenenzeit ziehen.
Generelle Unsicherheit hat man, weil man keinen festen Stand hat und diesen Standfuss müssten eigentlich die Eltern erbauen. Mit Ihrem Sein, Ihrer Erziehung und dem, was sie ihren Kindern vorleben.
Nur so viel, ich mache genau das Gegenteil meiner Eltern. Meinen Standfuss, den ich heute habe, habe ich mit Hilfe meines Psychologen selbst gezimmert. Das war nicht nur anstrengend, sondern auch befreiend.
Natürlich passt nicht jeder Psychologe zu jedem. Ich brauchte drei Versuche, aber der Weg hat sich gelohnt. Mein letzter Besuch ist mehr als 15 Jahre her.
Dies möchte ich einfach denen schreiben, die schon seit Jahren dahingrübeln, einsam sind und die Hoffnung verloren haben. Es gibt eine Lösung und die ist zu eruieren.
Und ein kleiner Tipp: Wenn man sich einen Termin holen möchte, wird oft von sehr langen Wartezeiten gesprochen. Das könnt Ihr umgehen: SelbstzahlerModus. Dann müsst ihr vielleicht 90 Euro pro Stunde zahlen, aber es ist für Euch. Für Euch und all das, was Euch nicht schlafen lässt, kleinhält oder Sorgen bereitet.
Das mal zu meinem Post von gestern.
Hab Euch lieb und bin heute echt ein wenig berührt und gerührt von manchen Nachrichten.
Kathy